🧑🤝🧑Quartiers-Partnerschaften
Partnerschaften im Quartier
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Nachhaltigkeit in der Quartiersarbeit bedeutet auch, den Aufbau von Parallelstrukturen zu vermeiden, Synergieeffekte durch Zusammenarbeit zu nutzen und damit die Arbeit der Akteur*innen vor Ort zu unterstützen. Sollte man also nicht bereits eine Schlüsselrolle im Quartier innehaben, also die lokale „Sprache sprechen” und dort Zugang zu Ressourcen und den lokalen Akteur*innen haben, gilt es, sich auf die Suche nach Partner*innen zu machen.
Definition: Quartierspartnerinnen
Wir definieren Quartierspartnerinnen als Hauptpartner*innen im Projekt und Brücke ins Quartier, die vor Ort stark vernetzt sind und entsprechend Kapazitäten haben, um das Quartiersprojekt zu unterstützen. Diese haben oft bezahlte Voll- oder Teilzeitkräfte und damit zeitliche Verfügbarkeit für das Projekt, sodass auch hier achtsam mit den vorhandenen Ressourcen umgegangen wird.
Einblick ins ZiQ-Projekt: Unsere Quartierspartnerinnen
Im Pilotprojekt „Zukunft Gestalten im Quartier” war es uns daher ein Anliegen, das Projekt gemeinsam mit lokalen Quartierspartnerinnen umzusetzen. Hierfür haben wir mit der Münchner Stadtbibliothek Sendling und dem Kulturzentrum LUISE kooperiert. Beide Einrichtungen spielen eine zentrale Rolle im Quartier und haben uns während des gesamten Verlaufs unterstützt, einschließlich der Kommunikation. Durch die enge Zusammenarbeit mit diesen Partner*innen konnten wir sicherstellen, dass unsere Botschaften und Aktivitäten im Quartier eine größere Reichweite erlangten. Sie haben uns nicht nur dabei geholfen, unsere Projektergebnisse zu verbreiten, sondern auch wertvolles Feedback und Einblicke aus ihrer tiefen Verankerung in der Gemeinschaft ermöglicht.
Eine solche Quartierspartnerschaft sollte natürlich stets für alle Seiten Mehrwert haben. Wie das aussehen kann, beschreiben Clara Holzheimer (Leitung Kulturzentrum LUISE) und Barbara Kreder (Leitung Stadtbibliothek Sendling) am besten selbst:
Clara Holzheimer (Leitung des Kulturzentrum LUISE): Informelle Netzwerk- und Lernstrukturen sind unglaublich wichtig im Quartier. Aber es kann eben auch sehr wertvoll sein, wenn diese Strukturen von außen begleitet, bestärkt und gefüttert werden. Das Projekt ZiQ ist in diesem Sinne ein Netzwerkmotor im Viertel, eine Erinnerung daran, über den Tellerrand zu blicken und die Ressourcen aller Akteur*innen im Viertel zu kennen, zu schätzen und so gemeinsam größere Themen in den Blick zu nehmen und anzupacken.
Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Vernetzungsgedanken. Ob der Bäcker von nebenan, die lokale Buchhandlung oder der kleine Kulturverein – jede*r ist eingeladen, in diesem Netzwerk mitzuspinnen. Das ist auch der Ansatz der LUISE: Menschen zusammenzubringen, die vielleicht auf der Straße aneinander vorbeilaufen würden. Indem man verschiedenste Interessengruppen an einen Tisch bringt, geraten Perspektiven in Bewegung. Das motiviert viele Menschen auch nachhaltig, aus ihrem gewohnten Denk- und Handlungsfeld auszubrechen, neue Blickachsen einzunehmen und Verständnis und Akzeptanz für das Gegenüber zu entwickeln.
Bereits bestehende Netzwerkstrukturen werden intensiviert und neue Kontaktfäden aufgenommen. Dadurch entstehen ungewöhnliche Kooperationen, die spannende und innovative Projekte hervorbringen. In Sendling wird das zu einer sehr spannenden und produktiven Begegnung zwischen Altem und Neuem führen und die prozesshafte Viertelidentität mitgestalten.
Barbara Kreder (Leitung der Stadtbibliothek Sendling): Begegnung, Austausch und neue Formen gesellschaftlicher Beteiligung zu ermöglichen ist unser Ziel. Unser äußerst breit gefächertes Publikum und unsere allen zugängliche und kostenfrei nutzbare Fläche sowie unsere Informationskompetenz sehen wir als Auftrag und Chance, uns im Stadtteil noch weiter zu vernetzen und unsere Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Über das ZiQ-Projekt wollen wir in unserem Quartier noch besser bekannt und vernetzt sein und verstehen, wie wir unser Angebot sinnvoll weiterentwickeln können. Neugierig sind wir obendrein, was wir von den Ouishare-Profis im Laufe des Prozesses über so eine Projektentwicklung lernen können.
Um das Quartier gemeinsam mit den Bewohner*innen und Akteur*innen in einer nachhaltigen Weise weiterzuentwickeln, helfen der Blick von Außen, aber auch die Energie, Motivation, Zeit und Erfahrung, die in diesen strukturierten Prozess einfließen. Angesichts der globalen Herausforderungen müssen in der direkten Lebensumgebung Aktivität, Beteiligung und ein Miteinander befördert werden.
(Neu-)Bewohner*innen des Quartiers werden sehr einfach andocken können und für ihre Bedürfnisse oder Interessen offene Strukturen finden, die eine Teilhabe und ein Einleben / Ankommen / Zugehörig sein erleichtern.